Zainab: Das Tanztheater

Wenig Licht, anschwellende Musik und Körper beieinander ruhend. Dann die ersten rhythmischen Bewegungen, laute Klänge und das Einnehmen der Plätze – ein neuer Tag in der Wüste beginnt. Stunden voller heisser Sonne, körperlicher Anstrengungen und dem Weg zwischen Hoffnung und Überleben.

Lea Nardon bewirkte mit «Zainab» bereits nach wenigen Sekunden die Transformation des Stadtsaales Zofingen zur weit entfernten Umgebung des Oman. Die Zuschauer:innen wurden von den Tänzer:innen mühelos in das Sultanat im Osten der arabischen Halbinsel gebracht und durften eine Dreiviertelstunde zwischen Sand, Hitze und Träumen verbringen.

Basierend auf Nardons im Oman gemachten Erfahrungen, hat die Künstlerin beim Gemeinschaftsprojekt «Zainab: Das Tanztheater» die Fähigkeiten des Kollektivs Tell A Story und der Tanzschule The Art of Generations zu einem fulminanten Resultat zusammengebracht. Die Lebensweise der Beduinen wurde vom Ensemble in eine Performance übersetzt, die Magie der Wüste vertrieb den kalten Wintertag.

Mit Beats, Licht und einzelnen Requisiten wie einem Tuch oder einer selbstgebauten Holzpyramide belebten die Tänzer:innen die Bühne; die hohen Temperaturen wurden spürbar, ein Sandsturm fegte durch den Raum. Die imitierten Naturgewalten forderten den Zusammenhalt der Personen heraus, die Sippe wurde verstreut. Was ohne Worte und Erklärungen passierte, wirkte narrativ und riss mit. Besonders die Stellen mit dem gesamten Ensemble entfachten eine unglaubliche Kraft und die Gruppe generierte ikonische Bilder.

 

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«Zainab» (arabisch für Wüstenblume) wurde zu einer berührenden und emotionalen Erfahrung, bei der man mit der Gruppe Herausforderungen durchlebte und Einblicke in die Geschlechterrollen und gesellschaftlichen Zustände des Omans erhielt. Gesten und Silhouetten übersetzen die Wortlosigkeit, das Talent der beteiligten Personen war beeindruckend.

Die starke Symbolik, die geniale Komposition aus Licht und Schemen, die Bewegungsflüsse und die klug verwendeten Moves des modernen Tanzes formten aus der erdrückenden Schwere am Ende von «Zainab» den Regen und die Wiederbelebung. Ein neuer Tag beginnt, eine neue Möglichkeit wurde geschaffen.